Kameraposition

Wo platziere ich die Kamera in Online Meetings & Workshops?

Es ist wunderbar zu sehen, wie schnell im letzten Jahr alle auf Online Meetings und Workshops umgestiegen sind. Die Kamera ermöglicht uns Inhalte trotzdem authentisch zu vermitteln und durch das bewegte Bild lernen uns die Gesprächsteilnehmer:innen besser kennen und erhalten zumindest eingeschränkt Feedback.

Das bewegte Bild ist also eine tolle Idee dich zu präsentieren. Doch genauso wie in der Fotografie, müssen wir uns bewusst werden, welche Wirkung die verschiedenen Kamerapositionen auf die Zuseher:innen haben. Egal ob mit dem Handy oder der Laptopkamera, entscheidend ist den Abstand, die Position und den Winkel der Kamera optimal zu wählen.

Lass uns also deine Kamera optimal einrichten.

Die erste und zentrale Frage lautet…

Was möchtest du präsentieren?

Einen Online Meeting oder Workshops zu organisieren, ist leichter als Offline. Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen zu halten ist Online aber eine größere Herausforderungen. Da du den Bildausschnitt währenddessen nicht leicht ändern kannst, sollte die Grundeinstellung für alle inhaltlichen Elemente gleichermaßen passen.

Frage dich also:

  • Möchte ich nur etwas erzählen – das heißt der Fokus liegt allein auf dir
  • Will ich auch etwas zeigen (Flipchart, Gegenstände, Geräte oder Abläufe) – dann ist auch der Hintergrund/die Umgebung von Bedeutung

Die Kamera einrichten

Der Abstand zur Kamera

Wähle nun den Abstand zwischen dir und der Kamera entsprechend deinem Inhalt. Durch diesen Abstand legst du den Bildausschnitt fest. Zeigst du in dem Meeting oder Workshop nicht nur dich, sondern auch eine Handlung oder benutzt du Gegenstände in Raum, wählst du den Abstand so, dass alle Elemente im Bild Platz finden.

Die Laptop- oder erzeugt ein querformatiges Bild und beschränkst dadurch automatisch den sichtbaren Ausschnitt deines Körpers. Dafür gewinnst aber an den Seiten Raum für zusätzliche Bildelemente wie Grafiken, ein Flipchart oder um einfach mehr von deinem Hintergrund herzuzeigen. Je weiter du den Abstand zwischen dir und der Kamera vergrößerst, desto kleiner erscheinst du auf dem Bild und kleine Gesten oder Teile der Mimik werden nicht mehr deutlich übermittelt. Wähle den Abstand also entsprechend deiner inhaltlichen Prioritäten. Ideal ist ein Abstand von etwa 60 cm – so siehst wirkt es, als würden wir einander im Café gegenüber sitzen.

Sitzen oder Stehen?

Frage dich außerdem, ob du lieber stehen oder sitzen möchtest? Das verändert den Bildausschnitt ebenfalls und wirkt sich im nächsten Schritt auch auf die Position der Kamera aus.

Im Sitzen ist deine Körpersprache reduzierter als im Stehen, da du meist weniger Platz hast zu gestikulieren und eventuell deine Beine unter dem Schreibtisch versteckt sind. Im Stehen ist die Körpersprache natürlicher und deine Haltung aufrechter, da du nicht Gefahr läufst in deinem Sessel oder am Tisch zu lümmeln.

Hinweis: Mit steigender Entfernung zur Kamera, nimmt auch die Tonqualität ab. Mach zu Beginn des Meetings einen Test und entscheide dann, ob du besser mit einem externen Mikro arbeiten solltest.

Die Position der Kamera

Als nächstes wählst du die passende Höhe, in der die Kamera platziert werden soll, aus.

Die Kamera am Laptop ist meist fix verbaut. Doch der Laptop selbst lässt sich nicht nur überall mit hinnehmen, er lässt sich auch an jeden beliebigen Ort mit größerer Auflagefläche hinstellen. Abhängig von deiner Entscheidung bezüglich der Entfernung der Kamera, suchst du dir zunächst einen geeigneten Platz für dich, dann für deinen Laptop und zu guter Letzt den passenden Unterbau, um die Kamera in der Höhe deines Gesichts zu positionieren.

Begegne deinen Zuseher:innen auf Augenhöhe

Die Position auf Gesichtshöhe bewirkt, dass kein unnötiger Raum über deinem Kopf im Bild ist und dafür genügend Raum für deine Gestik und gezeigten Handlungen bleibt.

Außerdem verstärkt es das Gefühl bei den Zuseher:innen, dass sie dir gegenüber stehen oder sitzen und mit dir „auf Augenhöhe“ kommunizieren können.

Dieser Teil der Vorbereitungen kann ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Oft fällt es nicht so leicht, den geeigneten Ort für das Online Meeting oder den Workshop zu finden.

Eine Faustregel lautet: Je neutraler der Hintergrund, desto besser.

Die wahre Herausforderung liegt nun aber darin den Laptop im benötigten Abstand, in der passenden Höhe aufzustellen. Dafür musst du kreativ werden! Achte darauf, die Kamera und nicht das Display auf Höhe deines Gesichtes zu positionieren.

Der Kamerawinkel

Jetzt kommen wir zum Kern dieses Artikels und du wirst gleich bemerken, warum ich dir bis jetzt alles so ausführlich erklärt habe.

Die meisten überspringen die ersten beiden Punkte (Abstand und Position der Kamera) fast vollständig. Gerade wenn sie „nur“ sich selbst zeigen wollen und keine Gegenstände mit ins Bild nehmen, biegen sie sich (so wie auf dem Bild) ihre Laptopkamera Kamera einfach so hin, dass der Kopf im Bild ist und los geht’s.

Doch der Winkel der Kamera ist entscheidend, für deine Wirkung!

Je nachdem, ob du durch den Kamerawinkel deine Zuseher:innen zum Zwerg oder zum Riesen machst, veränderst du die Sicht auf dich und deine Inhalte.

Stell dir dazu einfach vor, dein Gegenüber hätte seine Augen auf deiner Kamerahöhe. Wie fühlt sich diese Person?

Betrachtest du sie von oben herab, fühlt sich die Person klein und unwichtig. Du wirkst dadurch dominant und unnahbar. Außerdem siehst du so von unten auch nicht sonderlich vorteilhaft aus. Das passiert in sehr vielen Online Meetings.

Sind die Teilenehmer:innen gerade mit dem Smartphone unterwegs, passiert oft das Gegenteil. Die meisten halten das Handy schräg über sich. Das macht bei Selfies zwar ein schlankes Gesicht, lässt dich aber auch klein und harmlos erscheinen. Deine Kompetenz wird leichter angezweifelt und deine Botschaft schlimmstenfalls nicht so ernst genommen.

Die ideale Neigung deiner Kamera ist etwa 90 Grad Winkel zum Boden, je nach Bildausschnitt etwas weniger.

Dafür brauchst du keine Wasserwaage – denn wenn du Abstand und Position der Kamera nach den aufgezählten Kriterien eingerichtet hast, dann stellst du ganz automatisch den richtigen Winkel ein. Um mehr von deinem Körper zu zeigen, kannst du die Kamera leicht nach unten neigen

… und vergiss nicht auf das Licht!

Vergiss bei all den Vorbereitungen nicht genügend Licht in deinen Meetingraum zu lassen. Die Deckenlampe ist für die Kamera meist zu schwach und macht dir unschöne Panda-Augenringe. Nutze das Licht des Fensters oder einer Tageslichtlampe um dich von vorne oder zumindest von der Seite zu belichten und vermeide starkes Licht von hinten. Videowirkung, dein Auftritt in Videos, Wirkung vor laufender Kamera

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Umsetzung!

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